Es beginnt ja alles damit, dass sich unser Essensplan wiederholt, wir regelmäßig duschen, schlafen und aufstehen – ein nicht enden wollender Kreislauf, solange man lebendig ist. Natürlich wird dies oft langweilig und endet damit, dass Leute nicht wissen, was sie kochen sollen etc.
Doch was mich persönlich an dieser Sache mittlerweile stört, ist nicht die Art der Routine, die so eine Woche oder ein Monat mit sich bringt, sondern dass dies mittlerweile ganz andere Auswüchse in anderer Form erreicht hat.
Zur Zeit des analogen Fernsehens gab es sie auch, die Wiederholung von Filmen und Serien, bis man sie gar nicht mehr sehen konnte. Allerdings mussten halt auch 24 Stunden lineares Fernsehen mit Programm gefüllt werden. Die große Zeit des Fernsehens ist lange vorbei und wurde durch Streaming, YouTube und Social Media ersetzt – und dies ist mittlerweile die Hauptunterhaltungsquelle.
Doch schaut man sich die unterschiedlichen Plattformen an, wird man schnell feststellen, wie repetitiv alles ist. Jeder kopiert etwas, was irgendwo mal funktioniert hat, um quasi die letzten Reste noch zu verwursten und zu verwerten – für Likes, Aufmerksamkeit und Klicks. Jeder schmachtet nach dem viralen Erfolg, um darauf aufzubauen. Dann wird zu jedem Quark getanzt etc. Es ist dann die Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung. Dies wird auch in der Form verwertet, dass man es ja auf anderen Plattformen noch mal als Erster viral gehen lassen kann. Dies ist die neue Form der Unterhaltung. Ich meine persönlich angemerkt, ich mag Memes und GIFs auch selbst, allerdings halt nicht den zwanzigsten Aufguss von ein und derselben Sache.
Hier sind wir also nun manche Politiker:innen versuchen auf TikTok und anderen Netzwerken erfolgreich zu sein und es endet meistens in absolutem Boomercringe, aber hey, was macht man nicht alles für ein paar Stimmen, statt mit Haltung und Fortschritt zu punkten. Man lässt sich von Influencer:innen und Streamer:innen auch die Welt in all ihrer Komplexität erklären. Allerdings ist es bei vielen besser, nicht in den Hintergrund zu blicken, wie sie zu diesem Erfolg gekommen sind und was da alles gemacht wurde. Aber hey, natürlich kann man zu allem eine Meinung haben, auch wenn man grundlegend keine Ahnung davon hat. Ist legitim, allerdings wird es dann halt auch schnell gefährlich.
Vor allem wird ja auch der Streaming-Content bis zum Unendlichen wiederholt. Die Reaktion auf einen Stream, was wieder eine Reaktion von jemand anderem zur Folge hat. Was für ein Erfolgskonzept, um die Sensationsgeilheit des Algorithmus zu bedienen. Wir leben also jetzt in einer schlechten Realitysoap Opera mit zu viel Drama und Trash-TV. Es ist eine schöne Grütze oder Pampe, die wir da jetzt auslöffeln können. Ach Internet, du hast so viele schöne Seiten, aber ja, es gibt halt kein Licht ohne Schatten. Während ich diese Zeilen verfasst habe, löffle ich meinen Porridge und werde dabei jetzt an die Pampe erinnert.