Wenn man so hört, was jeder zu wissen glaubt und wie sich gewisse Dinge entwickeln werden, ist es doch sensationell. Überall wird über verschiedene Themen philosophiert, doch wenn man hinter die Fassade blickt, stellt man fest: Eigentlich hat niemand eine Ahnung. Inspiriert wurde ich zu diesem Artikel durch einen Beitrag von The Verge, der sich mit den Entlassungswellen bei großen Tech-Konzernen befasst. Gegen Ende stellt ein Professor fest, dass die Großen sich nur gegenseitig kopieren. Eine Firma fängt an, die anderen ziehen nach. Am Ende kostet es meist viel Geld und hat mehr negative Folgen als vor der Entlassung. Aber es wird hineininterpretiert, wie sehr man doch Bescheid weiß und warum es notwendig ist – viel Blabla um eigentlich nichts. Im Endeffekt regiert der schnöde Mammon, und dafür wird dann schon einiges unternommen, damit er weiterhin das Sagen hat.
Es scheint, als ob die einzige Konstante, die etwas am Laufen hält, die absolute Unwissenheit ist, gepaart mit der Überzeugung, dass man dennoch genau weiß, wie der Hase läuft. Stellt man sich doch vor, jemand würde sagen: „Davon habe ich keine Ahnung“ oder „Das ist nicht mein Fachgebiet“. Dann sind die Leute entsetzt und erstaunt. Diese Tugend ist selten geworden, fällt aber, wenn sie auftritt, sofort positiv auf und bleibt in Erinnerung.
Jedoch leben wir im Zeitalter des Schwurbelns. Viel wird geredet, oft ohne echten Plan oder Ahnung. Lieber zu viel sagen als zu wenig, denn dann könnte niemand behaupten, man hätte nichts dazu gesagt. Vor allem in Kombination mit Populismus: Schöne, simple Lösungen für komplexe Sachverhalte und Probleme werden präsentiert, die zwar noch nie funktioniert haben, aber toll klingen, wenn man eine Lösung präsentiert, die keine ist und das Problem weiterhin besteht. Damit man es dann wieder „lösen“ kann, bleibt es eigentlich bestehen, sodass man weiterhin eine „Lösung“ anbietet, die aber keine ist.
Keine Sorge, jetzt habe ich mich auch selbst verwirrt. Aber so komplex sind dann die ach so simplen Lösungen, die sich am Ende in Schall und Rauch auflösen. Deshalb bleiben wir doch lieber bei der Realität, und die ist nun mal komplex – einfache Lösungen haben wir leider keine mehr.