Angesichts der beträchtlichen Zeit, die ich vor Bildschirmen verbringe – sowohl aus beruflicher Notwendigkeit als auch Freude – ist es mir wohl oder übel ein Anliegen, mein Leben in dieser Hinsicht zu vereinfachen. So investiere ich in „gutes“ Equipment: ein solides Keyboard, eine ebensolche Maus, um zukünftigen Problemen aus dem Weg zu gehen. Dasselbe gilt für den Drehstuhl und den Schreibtisch etc. Ich neige dabei nicht zu exzessiven Ausgaben, aber mir ist Qualität wichtig, Beständigkeit das Ziel. Als Relikt vergangener Tage erinnere ich mich noch an Zeiten, in denen man Batterien in der Maus einfach austauschen und direkt über selbige aufladen konnte – eine praktische Lösung für den Fall der Fälle. Doch dann hatte wohl jemand, bewaffnet mit Exceltabelle und Taschenrechner, die zündende Idee: Was, wenn wir die Batterien fest verbauen? Mehr Geld, weniger Liebe – Kundenunmut hin oder her, unter dem Strich zählt das Geschäft.
Zwar sind Batterien heutzutage leistungsfähiger, aber ihr Lebensende ist unvermeidlich und mündet meist in der Entsorgung des gesamten Produkts. Eine Verschwendung, die insbesondere dann bitter aufstößt, wenn der Rest des Produkts tadellos funktioniert. Immerhin – ein Lichtblick: Die EU schreitet mit Maßnahmen zur Förderung der Reparierbarkeit ein. Denn die aktuelle Praxis dient einzig und allein den Unternehmensgewinnen auf Kosten von Umwelt und Verbrauchern. Die Mär vom Shareholder Value, der Allgemeinwohl schafft, ist so hohl wie zynisch.
Das Unvermögen, Produkte zu reparieren, aus reiner Profitgier, zeigt eine kurzsichtige Denkweise. Solche Taktiken führen nicht selten dazu, dass Kunden sich abwenden – das Gefühl, für dumm verkauft zu werden, schmeckt niemandem. Ein persönliches Beispiel: Eine Solar-Tastatur von Logitech, die sich selbstständig über ihre Paneele auflud. Ein Traum – bis nach fünf Jahren die Knopfbatterie den Geist aufgab. Ein leicht lösbares Problem, könnte man meinen, wäre da nicht der kreative Einsatz von Klebstoff und vermutlich der Hilfe von Hephaistos persönlich, der jeden Batteriewechsel zur Odyssee macht. Selbst mit Anleitung und feinem Werkzeug wirkte der Batterieslot nach dem Eingriff wie nach einem Brand – ein optischer Makel, der mich letztlich zum Neukauf trieb.
Hier offenbart sich meine eigene Doppelmoral: Wieder wurde es eine Logitech, deren Ergonomie ich schlichtweg bevorzuge. Allerdings habe ich andere Marken versucht. Ein Paradebeispiel für die ironische Zirkularität des Kapitalismus, in der Logitech eine Art Hassliebe für mich bleibt. Und sollte Interesse bestehen, könnte ich ähnliche Geschichten über eine Philips Sonicare Zahnbürste zum Besten geben.